Bericht von Ulrike, 30 Jahre alt, Patientin von Frau Petruschke

Sich selbst zu lieben ist der Anfang einer lebenslangen Romanze (Oscar Wilde)

... um diesen Bericht zu schreiben habe ich mein Arbeitsbüchlein während der Therapie bei Andrea Petruschke aus dem Regal gezogen, in das ich damals meine Gefühle, einzelne Schritte und Gedanken notiert habe...
Schön ist es nun zu erkennen, wie schnell man die schwarzen Seiten vergisst, sobald es einem besser geht!
Meine erste Seite (geschrieben bei Therapiebeginn Jan. 2005) beginnt mit den Gefühlen, die mich damals begleiteten: Taubheit, innere Leere, innerlich wund, gefühllos, Trauer, abnorm, Verzweiflung, schwach.
Auf der zweiten Seite stehen meine Wünsche: Loslassen, Freiheit, Kraft, lieben, Freude, Freiheit, sich genießen, lachen, leben...
Zweifellos war ich an einen Punkt angekommen, wo es in meinem Leben nur noch rückwärts anstatt vorwärts ging. Ein "überstarker" Mensch war ich damals. Leider hatte ich die Stärke nicht für, sondern gegen mich verwendet. Sport bis zum Umfallen, alles durchziehen, was gefordert war um stets die "Beste und Schönste" zu sein... Ein sehr, sehr anstrengendes Leben ! Ich versuchte mein Selbstbewusstsein über diese Schiene aufzubauen und aufrecht zu erhalten, hatte dadurch keinen Kontakt zu mir und die Rolle einer Schauspielerin übernomm...
Und wenn ich jetzt so zurückblicke, bin ich schon sehr weit gekommen, mittlerweile kann ich wieder frei lachen, genießen und habe so richtige Freude am Leben. Ich bin viel offener geworden, aber nicht mehr so extrem angepasst, d.h. ich kann auch mal nein sagen und muss nicht mehr mit jedem "gut Freund" sein. Der Drang nach stetiger Anerkennung lässt durch mein sich langsam entwickelndes Selbstbewusstsein nach.
Bei Frau Petruschke habe ich mich wieder gefunden und entwickelt. Es war und ist kein leichter Weg, aber er lohnt sich ungemein und ich wünsche Dir, lieber Leser sehr, dass es Dir auch bald besser geht und Du Deine Stärken in die richtige Richtung lenkst. Das Leben ist dann zwar nicht unbedingt leichter aber man ist sehr viel ehrlicher zu sich und seiner Umwelt.
Joladihüdiiii (dies soll ein Jodler sein). Ich bin bald ganz über dem Berg! OK, ein wenig muss sich meine stabile Phase in nächster Zeit noch festigen. Aber ich denke auch der gute Reinhold Messner hat den Mount Everest nicht als Kleinkind bestiegen. Auch eine positive Entwicklung braucht seine Zeit. So wachse ich langsam aus den Kinderschuhen raus und lerne Schritt für Schritt dem Ziel entgegen zu klettern, dabei nicht nach unten zu sehen sondern stets die leuchtende Bergspitze mit Freuden im Blick zu behalten!